Als größte Bildungseinrichtung im Bundesland Sachsen-Anhalt gehört die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zu den ältesten Hochschulen des deutschen Sprachraums. Sie ist aus zwei Universitäten entstanden. Die Universität Wittenberg wurde 1502 vom sächsischen Kurfürsten Friedrich dem Weisen gegründet und entwickelte sich durch Wirken und Einfluss von Martin Luther und Philipp Melanchthon zum Zentrum der Reformation und der humanistischen Studienreform. Auch in Halle stand die Gründung der Universität im Zeichen einer tiefgreifenden, über ganz Deutschland ausstrahlenden Universitätsreform. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde Dorothea Christiane Erxleben als erste Frau an einer deutschen Universität in Halle promoviert. Durch die Berufung bedeutender Gelehrter wie des Rechtsgelehrten Christian Thomasius, des Theologen August Hermann Francke und des Philosophen Christian Wolff erlangte sie bald große Bedeutung als Zentrum der Frühaufklärung und des Pietismus. Nachdem Napoleon beide Universitäten schließen ließ, wurden sie infolge der territorialen Neuordnung nach dem Wiener Kongress 1817 in Halle vereinigt. Der Lehrbetrieb in Wittenberg wurde eingestellt. Als Vereinigte Friedrichsuniversität hat sich die Universität im Geiste von Wilhelm von Humboldt nochmals grundlegend reformiert. Im 19. und im frühen 20. Jahrhundert wurde sie zu einer hochangesehenen Stätte der Forschung und Lehre entwickelt. Ihren heutigen Namen Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erhielt sie anlässlich des 450. Geburtstages des Reformators 1933. Nachdem im Jahr 1994 das 300-jährige Gründungsjubiläum des Halleschen Zweiges gefeiert wurde, findet im Jahr 2002 unter dem Motto Zukunft mit Tradition das große 500-jährige Jubiläum der Wittenberger Universitätsgründung statt."""
Artikelnr.: b2254
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