Die Notwendigkeit der Besserung der Ernährungsgrundlage als Voraussetzung der Verbesserung der Lage der Menschen war eine Erkenntnis des am 14. Mai 1752 in Celle geborenen Albrecht Daniel Thaer. Ihm war bewusst, dass die Fruchtbarkeit des Ackerbodens Quelle allen Wohlstandes ist und dass man dieser Quelle höchste Sorgfalt angedeihen lassen muss. Nach dem Medizinstudium in Göttingen arbeitete er zunächst in der Praxis seines Vaters und übernahm nach dessen Tod das Amt des Stadtpyhsikus und Hofarztes. Er kaufte ein Landhaus vor den Toren Celles und beschäftigte sich intensiv mit dem Gartenbau. Dabei begann er, die Landwirtschaft zuerst als Handwerk, dann als Kunst und Wissenschaft zu betreiben. Nach anfänglichen Misserfolgen gelang ihm schließlich die Erhöhung der Produktivität seines Betriebes. Damit wurde er zum bedeutendsten Wegbereiter der rationellen Landwirtschaft in Deutschland. Beeinflusst durch die Werke der britischen Agronomen Arthur Young und Adam Smith stellte Thaer den Grundsatz auf, dass die Landwirtschaft ein Gewerbe sei, dessen Streben auf die Profitmaximierung ausgerichtet sein müsse. Er schränkte seine ärztliche Tätigkeit immer weiter ein, um sich intensiver seinen naturwissenschaftlichen und nationalökonomischen Studien zu widmen. 1804 folgte er der Einladung des späteren preußischen Staatskanzlers Karl August von Hardenberg nach Preußen und erhielt das Staatsgut Wollup im Oderbruch zum Aufbau einer Musterwirtschaft in Erbpacht. Er wollte nachweisen, welche Ertragssteigerungen eine rationelle Landwirtschaft selbst bei ungünstigen Bodenverhältnissen erzielen kann. 1810 erhielt Albrecht Daniel Thaer eine Professur für Kameralwissenschaften an der Berliner Universität. In dieser Funktion nahm er bedeutenden Einfluss auf die Gemeinheitsteilungsordnung zur Durchsetzung des Privateigentums an Grund und Boden. Am 26. Oktober 1828 starb er in Möglin.
Artikelnr.: b2255
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