Heute vielen unbekannt, zählte Adam Elsheimer (1578-1610) im 17. Jahrhundert zu den bedeutendsten und innovativsten deutschen Malern. Selbst Peter Paul Rubens bewunderte das Talent des jungen Frankfurters, der mit 20 Jahren nach Italien - zuerst nach Venedig, später nach Rom - gezogen war. Dort vollzog er eine atemberaubend schnelle künstlerische Entwicklung, die jäh unterbrochen wurde, als ihn ein Schüler und früherer Mäzen nach einem Streit in den Schuldturm werfen ließ. Elsheimer starb mit 32 Jahren an den Folgen der Haft und hinterließ der Nachwelt nur 40 Gemälde. Sein Einfluss auf Künstler wie Rubens oder Rembrandt war dennoch immens. Neben seiner Begabung zur Darstellung poetisch gestimmter Landschaften wird noch heute seine Fähigkeit bewundert, religiöse wie antike Geschichten erfindungsreich zu erzählen und sie dabei auf kleinstem Raum, gleichwohl mit monumentaler Wirkung, bildlich umzusetzen. Das für die diesjährige Sondermarke ausgewählte Gemälde Die Ausgrabung der Kreuze stammt aus Elsheimers Hauptwerk, dem Frankfurter Kreuzaltar. Der zwischen 1603 und 1605 entstandene Altar besteht aus sieben Tafeln: in der Mitte die figurenreiche Verherrlichung des Kreuzes, um die sich sechs weitere kleinere Szenen aus der Legende vom wahren Kreuz Christi gruppieren. Der Altar galt über 300 Jahre lang als verschollen. Dem Städel-Museum in Frankfurt am Main gelang es, die einzelnen Tafeln zwischen 1950 und 1981 zu erwerben und den Altar wieder zusammenzufügen.
Artikelnr.: b2591
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