Bei Wind und Wetter, bei Tag und Nacht sind sie seit über 800 Jahren zuverlässige Wegweiser für die Schifffahrt an der deutschen Küste. Vom Jadebusen im Westen an der Nordseeküste bis nach Usedom am östlichsten Abschnitt der deutschen Ostseeküste stehen etwa 200 Leuchtfeuerbauten. Bis zu 50 Kilometer weit strahlen die Signale der mächtigen Türme auf die See hinaus. Aber es gibt auch kleine Anlagen mit geringerer Ausstrahlung und damit nur lokaler Bedeutung. Jedes Leuchtfeuer ist auf den Seekarten mit einer bestimmten Lichtsignalfolge verzeichnet, die es unverwechselbar macht und im Zusammenspiel mit weiteren Leuchtfeuern eine Orientierung ermöglicht. Die Sonderbriefmarken-Serie Leuchttürme macht auf die Vielfalt deutscher Leuchttürme aufmerksam. Die beiden Briefmarken mit den Motiven Leuchtturm Norderney beziehungsweise Dornbusch erscheinen am 2. Juli 2009 im Rahmen dieser Serie. Seit 134 Jahren bietet das Wahrzeichen der Insel Norderney Orientierung für die Schifffahrt. Der Bau des achteckigen Klinkerbauwerks wurde 1872 von dem damaligen Königlichen Bau-Inspektor zu Norden in Auftrag gegeben, um die lückenhafte Befeuerung zwischen den Inseln Borkum und Wangerooge zu verbessern. Die Ziegel für den Bau mussten damals aufwendig mit kleinen Fischerbooten vom Festland zur Insel gebracht werden. Am 1. Oktober 1874 nahm der Leuchtturm den Betrieb auf. 253 Stufen führen hinauf auf den 53,60 Meter hohen Turm, der von seinem leicht erhöhten Standpunkt eine Leuchthöhe von 59,60 Metern hat. Der Leuchtturm dient als Orientierung für die vor den Ostfriesischen Inseln vorbeifahrenden Schiffe. Dem Betrachter erscheinen drei Lichtblitze, die regelmäßig wiederkehren. Erzeugt wird dieses Signal durch eine weltweit einmalige Optik. Um eine elektrische Lampe dreht sich ein optischer Körper, der 24 Seiten hat. Jede Seite besteht aus einem Linsenapparat, der das Licht zu einem Strahl bündelt. Da aber jede vierte dieser Linsen verdunkelt ist, tritt für den Betrachter nach drei Lichtsignalen eine kurze Pause auf. Die Lichtsignale sind noch aus fast 40 Kilometern Entfernung sichtbar. Bis 1959 wurde der uhrwerkartige Drehmechanismus durch ein vier Tonnen schweres Uhr-Gewicht angetrieben, das täglich erneut aufgezogen werden musste. Um eine ganzjährige Dampfschifffahrt auf der Ostsee zu gewährleisten, wurde Ende des 19. Jahrhunderts ein Netz von leistungsfähigen Leuchttürmen errichtet. Dazu zählt auch der Turm auf dem teilweise bewaldeten 70 Meter hohen Bergmassiv Dornbusch auf der Insel Hiddensee. Das Licht des Leuchtturms Dornbusch strahlt aus einer Höhe von 95 Metern über dem Meer etwa 46 Kilometer hinaus auf die See. Von Ferne sieht man alle zehn Sekunden einen kurzen Lichtblitz. Der 28 Meter hohe Turm wurde am 19. November 1888 in Betrieb genommen. Da in der Außenwand immer wieder Risse auftraten, erhielt der Bau 1926 eine solide Betonummantelung. 1929 wurden feine Haarrisse in der Oberfläche mit einem Zementkalkanstrich geschlossen. Seitdem hat der Turm seine heute zwölfeckige Form und eine hellgraue Oberfläche. Obwohl die Anlage bereits seit den 1970er Jahren fernüberwacht ein- und ausgeschaltet wurde, verblieb der Leuchtturmwärter in Dienst und führte weiterhin Wartungsarbeiten an der zwei Meter hohen Optik aus. Erst 1998 beendete er seine Tätigkeit. Seitdem gibt es keinen ständigen Wärter mehr auf Dornbusch, Wartungen werden von externen Fachleuten ausgeführt.
Artikelnr.: b2742
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