Neben der Venezianerin Rosalba Carriera ist Angelika Kauffmann die zweite bedeutende Künstlerin des 18. Jahrhunderts, von der die Dresdener Galerie Gemälde besitzt. Ihre Arbeiten umfassten verschiedene Gattungen: Historienbilder mit religiösen, mythologischen und allegorischen Inhalten, aber auch Bildnisse von Persönlichkeiten. Angelernt von ihrem Vater ging sie 1763 mit ihm nach Rom. Von 1766 bis 1781 lebte sie in England, was großen Einfluss auf ihr Schaffen hatte. Ihre Bilder sind klassizistisch und gefühlsbetont zugleich, ein Ausdruck des Zeitalters der Empfindsamkeit. 1781 ging sie wieder nach Italien. Das Bild müsste am Ende ihres London-Aufenthaltes entstanden sein, denn 1782 kam es bereits nach Dresden. Die Geschichte von Ariadne auf Naxos war besonders durch antik-römische Wandmalereien bekannt geworden. Eine Veröffentlichung dieser Malereien könnte die Malerin gesehen haben. Woher Angelika Kauffmann jedoch die konkrete Anregung genommen hat, bleibt unklar. Ariadne, die Tochter des Königs Minos von Kreta, hatte Theseus geholfen, den menschenverschlingenden Minotauros in seinem Labyrinth zu besiegen. Der Faden der Ariadne, mit dessen Hilfe Theseus nach bestandenem Kampf wieder den Ausgang aus diesem Labyrinth fand, ist sprichwörtlich geworden. Theseus hielt jedoch sein Versprechen, Ariadne mit nach Athen zu nehmen, nicht. Auf dem Bild ist der Augenblick dargestellt, in dem Ariadne in der Ferne das Schiff des treulosen Theseus bemerkt.
Artikelnr.: b2785
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