Ein Aufzug für Schiffe – das ist die Schachtschleuse Minden. Nicht immer nämlich liegen sich kreuzende Wasserstraßen auf dem gleichen Höhenniveau. Dann wird das Abbiegen schnell zum Problem. Denn vom Mittellandkanal zur Weser beträgt die Differenz stolze 13 Meter bergab. Die Schachtschleuse Minden, ein technisches Meisterwerk aus der Zeit von Kaiser Wilhelm II., regelt den „Etagenwechsel”: Sanft und zuverlässig hebt und senkt sie Schiffe aller Art. Lastkähne, Fahrgastschiffe und Sportboote. Schon 100 Jahre lang. Seit 1987 steht die Mindener Schachtschleuse unter Denkmalschutz.
Von 1911 bis 1914 dauerte es, bis die Anlage errichtet war. Ihr Herz ist die Kammer zum Heben und Senken von Schiffen. Sie war ursprünglich 82 Meter lang und zehn Meter breit. Daneben sind Becken angelegt, die Wasser aufnehmen oder abgeben. Auf vier Ebenen sind 16 Bassins, so genannte Sparbecken, installiert. Mehr als 11.000 Kubikmeter Wasser werden hier bewegt. Geht es für ein Schiff abwärts, leert sich die Schleusenkammer. Fast zwei Drittel des Wassers fließen in die Sparbecken, der Rest in die Weser. Umgekehrt wird die Kammer mit derselben Menge aus den Sparbecken und dem Mittellandkanal gefüllt, bis das Schiff eine Etage höher angekommen ist. Um größere Güterschiffe aufnehmen zu können, wurde die Schleusenkammer auf 85 Meter verlängert.
Die Mindener Schachtschleuse ist das ganze Jahr über zu besichtigen. Besucher können die Umgebung der Anlage und das Mindener Wasserstraßenkreuz auf eigene Faust erkunden. Ein Rundwanderweg ist ausgeschildert und führt auch auf eine Aussichtsplattform an der Baustelle für die Weserschleuse. Auch geführte Touren gibt es. An der Schachtschleuse starten zudem Ausflugsschiffe. Das 100-jährige Bestehen der Schachtschleuse wird am 14. September am Informationszentrum gefeiert.
Artikelnr.: b3107
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