Wenn Europäer bei 32 Grad ins Schwitzen kommen, kratzen Amerikaner fleißig Eis von den Autoscheiben. Da ist dann die klärende Frage angebracht: Fahrenheit oder Celcius? Zwei Wissenschaftler als Namenspaten, zwei Maßeinheiten für Temperatur. Der aus Danzig stammende Physiker Daniel Gabriel Fahrenheit (1686–1736) hat 1714 das Thermometer entscheidend verbessert und es mit einer in Grade unterteilten Skala kombiniert. Auf seiner Skala legte er einen geeichten Höchst- und einen Tiefpunkt fest. Erstmals konnten absolute Temperaturen und nicht nur Temperaturdifferenzen angegeben werden. Wenige Jahrzehnte später, im Jahr 1742, stellte der schwedische Astronom Anders Celcius (1701–1744) aber die heute bei uns gebräuchliche Grad-Celcius-Temperaturskala vor. Als Glasbläser stellte Fahrenheit Weingeist- und Quecksilberthermometer her, die übereinstimmende Messwerte zeigten. Damit war die Basis für die serienmäßige Produktion von Thermometern gelegt. Zum Nullpunkt seiner Skala bestimmte er die tiefste Temperatur des strengen Winters 1708/09 in Danzig. Der Danziger Winterrekord lag bei minus 17,8 ° Celcius und war durch eine Mischung aus Eis, Wasser und Salmiak jederzeit herstellbar. Am anderen Ende der Fahrenheit-Skala lag der Siedepunkt des Wassers bei 212 ° Fahrenheit. Das Ende des Fahrenheit-Standards in Europa kam im 19. Jahrhundert. Nach dem Vorbild von Meter und Kilogramm wurden die Maßsysteme vereinheitlicht und in Zehner- oder Hundertereinheiten unterteilt. So geriet die Fahrenheit-Skala gegenüber der Celcius-Skala ins Hintertreffen. Dafür nahm man selbst in Kauf, dass mit der Celcius-Messung – unterhalb von 32 ° Fahrenheit – regelmäßig Minustemperaturen zu vermelden waren. Wer aber bei 100 ° Fahrenheit in den Pool springt, muss diese nicht fürchten: Es sind 38 ° Celcius.
Artikelnr.: b3109
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