Das Bistum Hildesheim, das 2015 sein 1200-jähriges Bestehen feiert, ist eines der größten Bistümer der Republik. Sein wertvoller Domschatz umfasst u.a. das „Große Scheibenkreuz” aus dem zweiten Drittel des 12. Jahrhunderts. Er repräsentiert über tausend Jahre Kirchen- und Kunstgeschichte im niedersächsischen Raum. Seit 1985 gehört der Hildesheimer Dom mit seinen Kunstschätzen zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Noch im Gründungsjahr 815 begann man mit dem Bau des Mariendoms. Er wurde in den folgenden Jahrzehnten immer wieder umgebaut und erweitert. Eine erhebliche Aufwertung als Pilgerstätte erfuhr das Bistum im zehnten Jahrhundert. Denn die Reliquien des hl. Epiphaneus gelangten von Pavia nach Hildesheim. Zudem sorgte man für einen Ausbau der Hildesheimer Domschule. Sie wurde eine der angesehensten Ausbildungsstätten des Deutschen Reiches. Unter Bischof Bernward (993–1022) erhielt der Dom von Hildesheim ein architektonisches und kunstgeschichtliches Highlight. Die nach dem Bischof benannte „Bernwardstür” im Westportal gilt als älteste figürlich geschmückte Bronzetür des Mittelalters. Sie ist eines der Hauptwerke der ottonischen Kunst.
Im Zuge der Reformation geriet das Bistum ab dem 16. Jahrhundert in Existenznot. Nur massive Rekatholisierungsmaßnahmen sowie der Herrschaftsantritt des katholischen Bischofs Ferdinand von Bayern (1612–1650) rette das Hochstift vor dem Untergang. 1803 wurde das Bistums Hildesheim säkularisiert und dem Königreich Hannover zugesprochen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg musste der durch Luftangriffe völlig zerstörte Hildesheimer Dom wiederaufgebaut werden. Außerdem galt es, die katholischen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge möglichst rasch in das Bistum Hildesheim einzugliedern. Von 1939 bis 1950 stieg die Katholikenzahl von rund 265 000 auf knapp 670 000 Mitglieder an.
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