Thomas Mann, Heinrich Böll und Günter Grass haben den Literaturnobelpreis gewonnen. Doch einer kam ihnen zuvor: Für seine konzeptionell wie stilistisch herausragende "Römische Geschichte" erhielt der Historiker Theodor Mommsen (1817-1903) als erster Deutscher 1902 die begehrte Auszeichnung. Das Nobelpreiskomitee hob in seiner Würdigung hervor, Mommsen sei der "größte lebende Meister der historischen Darstellung". Der Gelehrte war davon überzeugt, dass man aus der Geschichte Lehren für die Gegenwart ziehen kann.
Der in Garding (Schleswig) geborene Mommsen gilt als einer der bedeutendsten Historiker des 19. Jahrhunderts. Sein wissenschaftliches Gesamtwerk umfasst mehr als 1500 Titel. Die eigentlich auf fünf Bände angelegte "Römische Geschichte" erschien 1854-56 in drei Bänden, mit einem Nachtragsband 1885. In ihr setzte er die späte römische Republik in Bezug zum Deutschland des 19. Jahrhunderts. Damit erreichte er für sein Fach und seinen Forschungsgegenstand größtmögliche Aufmerksamkeit. Mommsen war außerdem Publizist, liberaler Politiker und profilierter Bismarck-Gegner.
Artikelnr.: b3343
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