Bund, Michel Nr. 3217-3218 postfrisch - Tierkinder Feldhase + Graugans

Feldhase

Bis zu dreieinhalb Millionen Feldhasen (Lepus europaeus) hoppelten 2014 über Deutschlands Felder und Äcker. Laut Deutschem Jagdverband (DJV) entspricht das elf Langohren pro Quadratkilometer. Mit etwas Glück kann man Feldhasen auch in freier Natur beobachten. In der Regel machen sie sich jedoch unkenntlich und drücken sich bewegungslos in Mulden, sogenannte Sassen. In den Sassen bekommt die Feldhäsin auch ihre Jungen. Ein bis fünf Häschen gebärt die Mutter in der Regel pro Wurf, und das drei bis vier Mal pro Jahr. Der erste Satz kommt im Februar oder März.

Die Hasenkinder kommen graubraun behaart und sehend zur Welt und können sich als „Nestflüchter“ sofort bewegen. Die 100 bis 150 Gramm schweren Hasenkinder sind fast geruchslos und werden – kaum auf der Welt – alleine gelassen. Nur zweimal am Tag kommt die Mutter zurück, um ihre Jungen zu säugen. Dann gibt es Milch im Schnelldurchlauf. Finden Sie ein Feldhasenbaby in der freien Natur, fassen Sie es nicht an! Es nimmt sonst ihren Geruch an und wird von der Mutter gemieden. Bis zu einem Zehntel ihres eigenen Gewichts nehmen die Jungtiere an Muttermilch auf, die viermal fetter ist als Kuhmilch. Nach 30 Tagen endet die Säugezeit, von nun an stehen Gräser, Klee, Kräuter und Knospen auf dem Speiseplan.

Bis zu zwölf Jahre kann ein Feldhase alt werden, allerdings schaffen es mehr als 60 Prozent der Tiere nicht über das erste Lebensjahr hinaus. Der Feldhase gilt deutschlandweit als gefährdet. Infolge von intensiver Agrarwirtschaft hat sich sein Lebensraum drastisch reduziert. Monotone Ackerflächen bieten den Tieren kaum Deckung. Besonders auch die Junghasen sind hier dem Wetter und landwirtschaftlichen Maschinen schutzlos ausgeliefert. Feldhasen zählen zu den Tierarten, die eine hohe Verlustrate ihres Nachwuchses einrechnen und mit einer gesteigerten Fruchtbarkeitsrate dagegenhalten. Mittel zum Zweck: Die „Superfötation“. Um den Bestand zu erhöhen, können Häsinnen noch während ihrer Tragezeit ein zweites Mal trächtig werden.

Graugans

Rund und flaumig wie ein aufgeblühtes Weidenkätzchen – so sehen ganz junge Gänseküken aus. Gössel, wie die Küken der Graugänse (Anser anser) auch genannt werden, benötigen 24 bis 30 Stunden, um sich aus der Eierschale zu befreien. Bereits dann können sie fressen, laufen, schwimmen und tauchen. Meist schlüpfen die vier bis neun Küken pro Gelege fast zeitgleich, so dass sie bereits nach einem Tag mit den Eltern das Nest verlassen können. Dicht aufgeschlossen, im sprichwörtlichen Gänsemarsch, folgen sie von nun an der Mutter und verlieren diese nie aus den Augen. Die Nachhut bildet der Ganter, der Gänsevater, der ebenfalls fest zum Familienverband gehört.

Während der ersten Lebenstage müssen die gelblich-olivgrünen bis braungrauen Gössel sehr oft – etwa alle 15 Minuten – unter dem Federkleid der Gänsemutter gewärmt werden. Schon nach wenigen Tagen vermögen die winzigen Knäuel kilometerweit zu laufen und zu schwimmen. Etwa 50 bis 60 Tage dauert die Aufzucht der Küken, dann sind die Gössel zu Junggänsen gereift. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus kurzen Gräsern und Kräutern. Was sie jetzt noch lernen müssen, ist das Fliegen. Die Bewegungskoordination, das Bremsen und Landen ist bereits angeboren. Was sie noch nicht beherrschen ist das Einschätzen von Entfernungen, von Höhenunterschieden und Windverhältnissen. Dass man nur gegen den Wind landen kann, weil man sonst eine Bruchlandung erlebt, muss jede junge Gans am eigenen Leib erfahren.

Als „Vater der Graugänse“ machte sich der Verhaltensforscher und Nobelpreisträger Konrad Lorenz (1903–1989) einen Namen. Er entdeckte bei der Aufzucht der Tiere einen grundlegenden Mechanismus: Die Prägung. Was Gänseküken nach dem Schlüpfen zuerst sehen, darauf werden sie geprägt. In der Regel ist das die Gänsemutter, es kann aber auch ein Mensch, ein Fußball oder eine Attrappe sein. Unvergessen ist die Schar Junggänse, die Konrad Lorenz auf Schritt und Tritt folgte und ihm sogar hinterher schwamm, als sei es die natürlichste Sache der Welt.

Article no.: b3217


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