Aus der Vogelperspektive gleicht das Land einem Spiegel, der in tausend Teile zerbrochen ist. Überall blinken Gewässer. Den Beinamen "Land der tausend Seen" trägt die Mecklenburgische Seenplatte nicht von ungefähr: 1117 natürliche Seen und die sie verbindenden Flüsse und Kanäle machen die Region im Nordosten Deutschlands zum größten zusammenhängenden Seengebiet Mitteleuropas. Inmitten geschützter Natur glitzert hinter jeder Biegung ein Gewässer. Verträumte Dörfer, aber auch reizvolle Guts- und Herrenhäuser prägen die Kulturlandschaft. Zwischen Naturerlebnis, Wassersport und Entdeckerfreude bieten sich hervorragende Freizeitmöglichkeiten.
Die Mecklenburgische Seenplatte erstreckt sich vom Ostrand Lübecks über Schwerin in einem nach Südosten gebogenen rund 30 Kilometer breiten Streifen etwa 240 Kilometer zum Großseengebiet um die Müritz und dem Kleinseengebiet um Neustrelitz bis Eberswalde in Brandenburg. Wer das Wasserlabyrinth im Kanu, im Hausboot oder auf Rad- und Wanderwegen entdecken will, erlebt unberührte Natur. Die Landschaft hat sich während der letzten Eiszeit (Weichseleiszeit) vor etwa 10 000 Jahren herausgebildet. Davon zeugen auch die Findlinge, große Gesteinsbrocken, die mit dem Eis von Skandinavien hierher transportiert worden sind. Die vielen Seen sind durch abgeschmolzenes Gletscherwasser entstanden.
Der Müritz-Nationalpark mit dem UNESCO Weltnaturerbe Serrahner Buchenwälder und vier weitere Naturparks zählen zu den Höhepunkten der Urlaubsregion. Der Müritz-Nationalpark mit seinen Wäldern, Seen und Moorlandschaften bietet Lebensräume für zahllose Tiere und Pflanzen, darunter seltene Flechten, Moose und Pilze. See- und Fischadler brüten hier sowie Wanderfalken, Kraniche und Rohrdommeln. Erstmals wurde 2016 wieder ein Uhu-Paar bei der Balz beobachtet. Seither brütet Europas größte Eulenart wieder in einem der verlassenen Greifvogelhorste. Die mit vielen Badebuchten versehene Müritz, nach dem Bodensee zweitgrößter See Deutschlands, ist herbstlicher Rastplatz zehntausender Kraniche.
Auf über 200 Quadratkilometer Fläche erstreckt sich ganz im Norden von Hessen - zwischen Kassel und Bad Karlshafen sowie Hann. Münden und Hofgeismar - der Reinhardswald. Der waldreiche und nahezu unbewohnte Höhenzug im Weserbergland ist überregional bekannt als naturbelassenes Freizeitparadies für Wanderfreunde, aber auch als Heimat vieler Sagen und Schauplatz von Märchen der Brüder Grimm. Am eindrucksvollsten zeigt sich die Verbindung aus beeindruckender Naturimpression und Märchenromantik im Urwald an der Sababurg. Knorrige, über 500-jährige Eichen prägen seinen urtümlichen Charakter. Damit passt gut zusammen, dass die Sababurg als das "Dornröschenschloss" gilt.
Tatsächlich soll die Sababurg von 1571 bis 1591, wie im Märchen beschrieben, eine Dornenhecke umgeben haben - zum Schutz der Tierhaltung vor Wildtieren. Gleich östlich des Reinhardswaldes fließt die tief ins Tal eingeschnittene Weser, südöstlich die Fulda, westlich die kleine Esse und nordöstlich die Diemel. Das größte in sich geschlossene Waldgebiet Hessens erstreckt sich auf einer sanft gewellten Buntsandsteinfläche. Die höchste Erhebung ist der Staufenberg (472,2 Meter). Nicht ganz so hoch ist der Rapunzel-Turm, der über der Trendelburg aufragt. Jeden Sonntag ab 15 Uhr kann man live dabei sein, wenn Rapunzel ihren Zopf für den Prinzen herablässt.
Der Reinhardswald war traditionell Huteflächengebiet, das heißt er wurde von Bauern aus den umliegenden Dörfern und Hirten als Waldweide genutzt. Hutebäume sind Eichen oder Buchen, deren Früchte Schweine und andere Haustiere ernähren. So entstand - etwa im Urwald Sababurg - ein lichter Wald mit wenig Unterwuchs und großkronigen, alten Bäumen. Die teils über 500jährigen Methusalems sind noch heute zu bestaunen. Seit das Vieh aber nicht mehr die jungen Bäume kurz hielt, sind die alten Nährbäume von schnell nachwachsenden Arten umringt. Dennoch sind bis heute dort faszinierende Totholzstrukturen zu finden, welche die ökologische Bedeutung des Naturparadieses unterstreichen.
Artikelnr.: b3341
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