Bund, Michel Nr. 3156-3157 postfrisch - Leuchttürme Moritzburg und Lindau

Moritzburg: Ein Leuchtturm mitten in Sachsen? Aber ja! Am Ufer des Niederen Großteichs Bärnsdorf befindet sich der Leuchtturm Moritzburg. Die Landeshauptstadt Dresden ist keine 15 Kilometer entfernt. Was er da soll? Er diente einst als Kulisse. Der sächsische Kurfürst Friedrich August III. ließ den knapp 22 Meter hohen Turm in den Jahren 1775/76 als Teil einer künstlich geschaffenen Küstenlandschaft anlegen. Darin gab es einen Miniaturhafen mit Mole und nachgebauten Kriegsschiffen. Es war damals durchaus üblich, dass Monarchen ihre Gärten und Parks mit verschwenderischen Bauten und verspielten Details ausgestalten ließen.

Friedrich August III. ging aber noch einen Schritt weiter: Er nutzte den Großteich als »Freilichttheater«. Dort ließ er bis 1792 regelmäßig eine Seeschlacht nachstellen. Zum Vergnügen des Hofes und illustrer Gäste. Es war die Schlacht zwischen der russischen und der türkischen Flotte, die 1770 bei Tschesme an den Dardanellen stattgefunden hatte. Wie es sich für eine Theaterkulisse gehört, ist auch das Äußere des Leuchtturms mehr Schein als Sein: Bemalt ist er mit roten Rechtecken und weißen Fugen, die norddeutsche Backsteinarchitektur vortäuschen sollen. 2006/2007 wurde der Turm saniert. Seitdem verfügt er über eine „Befeuerung”. Sie wird zu besonderen Anlässen eingeschaltet.

1775 hatte der Kurfürst auch den siegreichen russischen Flottenkapitän, Alexej Grigorjewitsch Orlow, eigens nach Dresden eingeladen. Er wollte Einzelheiten erfahren, um das Spektakel möglichst realistisch gestalten zu können. Schloss Moritzburg war also gewissermaßen eine Art Vorläufer des modernen Casino-Hotels „Treasure Island” in Las Vegas (Nevada). Auch dort findet jeden Abend im Kunstteich vor dem Hotel eine spektakuläre Seeschlacht mit Statisten und Schiffen statt – zur Belustigung der Gäste.

Lindau:

Leuchtturm und Bayerischer Löwe – sie bilden eine unzertrennliche Einheit. Zumindest in Lindau am Bodensee. Am einzigen bayerischen Binnenhafen bewachen sie gemeinsam die Hafeneinfahrt. Der Löwe des Bildhauers Johann von Halbig thront auf der Ostmole. Auf der Westmole erhebt sich der Leuchtturm des Architekten Eduard von Rüber 33 Meter hoch. 139 Stufen führen auf seine Aussichtsplattform.

Glaubt man einer Zeichnung im Innern des Leuchtturms, dann steht der steinerne Löwe hin und wieder auf, um sich zu strecken. Augenzwinkernd erfährt der Besucher im Leuchtturm Lindau dann auch noch etwas über einige besondere Tiere des Bodensees, wie z.B. die zahlreichen „Seehunde“. Sie entpuppen sich bei genauem Hinsehen allerdings als schwimmende Landtiere. Neben diesen humorvollen Zeichnungen informiert die Dauerausstellung aber auch ganz realitätsgetreu. Etwa über die Tier- und Pflanzenwelt des Bodenseeraums, die Geschichte der Bodenseeschifffahrt und verschiedene Wetterphänomene.

Der Leuchtturm Lindau wurde nach dreijähriger Bauzeit am 4. Oktober 1856 in Betrieb genommen. Er ist nicht nur Deutschlands südlichster Leuchtturm, sondern verbucht noch einen weiteren Rekord für sich: Das Laternenhaus mit dem Leuchtfeuer befindet sich 428 Meter über NN. Damit ist es das höchstgelegene Leuchtfeuer Deutschlands. Bei guten Wetterbedingungen ist es bis kurz vor Konstanz sichtbar, also knapp 40 Kilometer (entspricht rund 21 Seemeilen). Seit 1936 wird das Leuchtfeuer elektrisch betrieben. Die Kennung des Leuchtturms ist ein sogenanntes Blitzfeuer, d.h. die Leuchtphasen sind kürzer als zwei Sekunden. Mithilfe von zwei drehbaren Parabolspiegeln leuchtet es alle drei Sekunden auf. Heute wird der Turm vollautomatisch betrieben. Sein Leuchtfeuer wird von sich nähernden Schiffen im Bedarfsfall per Funk aktiviert.

Article no.: b3156


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